Anlässlich des 134. Geburtstages unserer Namenspatronin sowie zum Tag der Menschenrechte, möchten wir an dieser Stelle eines ihrer Gedichte veröffentlichen.
Nelly Sachs: „In der blauen Ferne“ (Winter 1851)
In der blauen Ferne
wo die rote Apfelbaumallee wandert
mit himmelbesteigenden Wurzelfüßen,
wird die Sehnsucht destilliert
für Alle die im Tale leben.
Die Sonne, am Wegesrand liegend
mit Zauberstäben
gebietet Halt den Reisenden.
Die bleiben stehn
im gläsernen Albtraum
während die Grille fein kratzt
am Unsichtbaren
und der Stein seinen Staub
tanzend in Musik verwandelt.
(aus: „Und niemand weiß weiter“)





