Was bleibt, wenn alles anders wird? -Stimmen aus Israel

Am 14.05.2025 durften wir drei israelische Gäste bei uns am Nelly begrüßen, die sehr eindrucksvoll von ihren persönlichen Erlebnissen im Zusammenhang mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel berichteten.

Sie sprachen über ihre Ängste, über den Alltag in einem von Konflikten geprägtem Land und darüber, wie Terror und der anhaltende Konflikt ihr Leben verändert hat.

Ein wichtiges Thema war für die Referenten der Umgang mit Social Media. Die Redner machten dabei deutlich, wie schnell sich Falschinformationen und einseitige Darstellungen in sozialen Netzwerken verbreiten. Häufig geschieht dies über emotional aufgeladene Beiträge ohne überprüfbare Quellen. Gerade in Zeiten von Konflikten finden Fehlinformationen besonders leicht Gehör, da viele Menschen emotional reagieren und dadurch anfälliger für falsche Behauptungen sind. Zudem suchen viele nach kurzen, schnellen und einfachen Erklärungen, was das Risiko erhöht, auf Unwahrheiten hereinzufallen. Deshalb betonten die Redner die Wichtigkeit, sich nicht von Schlagzeilen oder viralen Posts leiten zu lassen, sondern sich differenziert zu informieren und verschiedene Perspektiven einzubeziehen. Nur so kann man der Verbreitung von Halbwahrheiten und Manipulation entgegenwirken und sich ein realistisches Bild von der Lage machen. Schließlich wurden wir auch gefragt, ob wir alle die Apps Tik Tok und Instagram nutzen- die Antwort war ein klares „Ja!“, was zeigt, wie wichtig ein kritischer Umgang mit Social Media ist.

Der Vortrag hat uns außerdem gezeigt, wie entscheidend Erziehung für den Umgang mit solchen extremen Situationen ist. Die Gäste aus Israel berichteten von Momenten voller Angst, Unsicherheit und Verlust und gleichzeitig auch von Stärke, Fürsorge und Zusammenhalt. Besonders berührt hat die Geschichte eines Vaters, der trotz des lauten Alarms und der Gefahr daran dachte, den Geburtstagskuchen seiner zweijährigen Tochter mit in den Sicherheitsbunker zu nehmen. Nicht aus Leichtsinn, sondern weil er seiner Familie inmitten des Schreckens ein Stück Normalität und Geborgenheit geben wollte.

Am Ende richtete sich der Appell auch an uns: „Schätzt, was ihr habt. Seid füreinander da. Nutzt eure Möglichkeiten, Fragen zu stellen und euch zu informieren. Denkt daran, dass Erziehung immer da anfängt, wo man einander zuhört, unterstützt und ernst nimmt!“

Im Rahmen des Vortrags, wurde ebenfalls deutlich, wie tiefgreifend der Angriff der Hamas auf Israel das Leben der Menschen prägt – besonders das der Familien, die Menschen verloren haben und/oder fliehen mussten. Viele der Anwesenden waren spürbar bewegt, als über persönliche Verluste, Angst und Neuanfang gesprochen wurde. Dabei wurde klar: Flucht und Terror bedeuten nicht nur das Verlassen der Heimat, sie hinterlassen vor allem tiefe seelische Wunden.

Verfasserinnen: Wiebke Sibbel, Anne Grünschläger, Sanya Goebels; EF

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