Zugegeben war ich ein wenig nervös als ich die Cafeteria im Untergeschoss des Nelly-Sachs-Gymnasiums betrat. Was würde mich dort erwarten?
Ich wusste es selbst nicht so genau, nur, dass ich und drei weitere Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 des Nelly-Sachs-Gymnasiums die Möglichkeit bekamen, auch in diesem Jahr an dem Förderprogramm „Jugend Aktiv“ teilzunehmen. Die einzige Information, die ich bis dahin wusste, war, dass sich das Programm ausschließlich an angehende Abiturienten und zukünftige Studentinnen und Studenten wendet, um diesen die Studien- und Berufswahl durch ein außerschulisches Förderprogramm zu erleichtern. Wie dieses Förderprogramm schlussendlich aussehen sollte, konnte ich mir zunächst beim besten Willen nicht vorstellen und doch war ich positiv überrascht wie sehr mich diese sieben Monate geprägt haben.
v.l.n.r.: Sarah Linder, Alice Kraus Batista, Sophie Goebel, Frau Defort (Schulleiterin), Lukas Klebor Foto: Uli Steinmetz
Außer dem Nelly-Sachs-Gymnasium waren noch viele weitere Schulen aus dem Raum Düsseldorf und Köln beteiligt. Unser erstes Treffen fand am 1. September letzten Jahres in unserer Mensa am Nelly statt, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler kennenlernen und über ihre verschiedenen Interessen erstmalig austauschen konnten.
Zwei Wochen später war es dann soweit: Ein dreistündiger Intelligenz-Strukturen-Test stand uns bevor, den wir jedoch mit Bravour meisterten. In den darauffolgenden Wochen nahmen wir sowohl an einem Rhetorikseminar mit einem Rhetoriktrainer, der uns vermittelte, wie Reden gut strukturiert werden und wie wir vor großen Menschenmengen frei und selbstbewusst reden können, als auch an einem Seminar zur Umgangsform sowie zur Entwicklung und Anwendung von verschiedenen Lerntechniken und Methoden zum Zeitmanagement teil, welche besonders im Hinblick auf die Abiturvorbereitung sowie auch im Studium sehr nützlich sein können.
Die gemeinsamen Wochenenden – vor allem die gemeinsamen Abende in der Studentenhochburg Aachen – ließen uns zu einer harmonischen Gemeinschaft zusammen wachsen. Der Besuch im deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum erwies sich dabei als besonders lohnenswert. Das Programm beinhaltete zudem einen Ausflug in den Düsseldorfer Landtag inklusive einer privaten Führung. Ein besonderes Highlight war an diesem Tag das Treffen mit der Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), der wir so manche Fragen stellen konnten. Am meisten überrascht haben mich jedoch die auf jeden Schüler persönlich zugeschnittenen und über eine Stunde andauernden Coachinggespräche, die Themen bezüglich Berufswunsch, Studienwahl und Zukunft der Schülerinnen und Schüler beinhalteten. Sowohl Kindheitsträume als auch aktuelle Berufswünsche wurden anhand des Intelligenz-Strukturen-Tests analysiert und mit jedem Schüler wurden verschiedene Wege bis hin zum gewünschten Berufsziel erarbeitet und besprochen. Am 26. März 2019 endete das über mehr als sechs Monate andauernde Förderprogramm bei einem feierlichen Empfang in der Lanxess-Konzernzentrale in Köln, bei dem jeder Schüler ein Zertifikat über die Teilnahme am Programm erhielt.
Neben einem leckeren Buffet wurden zahlreiche Abschlussreden gehalten und vielen Schülerinnen und Schüler war das nahe Ende der gemeinsamen Reise kaum bewusst. Jedoch folgt nun, nach dem Abitur, ein weiterer großer Schritt, den wir zum Teil wahrscheinlich mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge beschreiten müssen. Das Förderprogramm hat dazu beigetragen, dass ich mir nochmals meine Stärken und Schwächen vor Augen führen konnte, sodass ich mit einem guten Gewissen in die Zukunft gehen kann. Abschließend bin ich sehr dankbar, dass ich und drei weitere Schülerinnen und Schüler des Nelly-Sachs-Gymnasiums die Möglichkeit bekamen, einerseits die Schule zu repräsentieren und anderseits an vielen lehrreichen Ausflügen und Seminaren teilzunehmen. Das Förderprogramm „Jugend Aktiv“ bot uns die Option, sich weiterzubilden, und ließ uns neue Erfahrungen sammeln.
Verfasserin: Alice Kraus Batista (Q2)