Gedenken an Opfer des Holocaust

Bereits zum fünften Mal wurden vor dem Rathaus die Namen aller ermordeten Neusser Juden verlesen. An der Veranstaltung beteiligte sich auch ein Gast aus Israel. An der eigentlichen Verlesung beteiligten sich insgesamt 17 Redner.

Unter ihnen war neben Römgens, Breuer und Fried mit Nena Adam auch eine Schülerin des Nelly-Sachs-Gymnasiums. Ein Umstand, der Breuer und Römgens Mut machte. „Diese Generation hat die Verantwortung, dass Antisemitismus und Rassismus nie wieder vorkommen“, sagte Römgens. In Israel ist er ein Nationalfeiertag, weltweit wird er begangen: Jom Hashoa, der Holocaust-Gedenktag. Bereits zum fünften Mal fand am Donnerstag eine Gedenkveranstaltung in Neuss statt. Es wurden die Namen all jener Juden verlesen, die in der Zeit des Nationalsozialismus aus Neuss deportiert und ermordet wurden. „Niemals soll auch nur einer dieser 204 Namen vergessen werden“, sagte Bürgermeister Reiner Breuer. Er begrüßte die Anwesenden zur Verlesung vor dem Neusser Rathaus.

Zuvor erhielt aber ein besonderer Gast das Wort: Yaara Fried aus Israel. Ihr Großvater stammt aus Ungarn und wurde von den Nazis deportiert. Er überlebte, wanderte nach Israel aus. Heute ist er Vater von sechs und Großvater von 29 Kindern. „Jom Hashoa ist ein Tag voller Schmerz. Ein Tag, an dem ich meinen Opa umarmen und ihm sagen möchte, wie sehr ich ihn liebe und wie stark er ist, dass er all das überlebt hat“, sagte sie. Fried hielt ihre Rede auf Hebräisch.

Bert Römgens von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf übersetzte. In seiner eigenen Ansprache mahnte Römgens zur Wachsamkeit. „Es begann nicht mit dem industrialisierten Töten von sechs Millionen Menschen in den Gaskammern, es begann mit einer rassistischen Ausgrenzung, es begann mit Intoleranz und Hass.“ Eine Gesellschaft, die aus der Geschichte lernen wolle, müsse gegen Antisemitismus, Islamhetze und Fremdenfeindlichkeit vorgehen. „Wir dürfen uns nicht von menschenfeindlichen Vorurteilen und rechtspopulistischen Einstellungen leiten lassen“, sagte Römgens. Breuer betonte, das jüdische Erbe in Neuss pflegen zu wollen. Ihm sei daher wichtig, dass es in der Stadt bald wieder eine Synagoge gibt.

Foto: Marc Latsch // Link zum Artikel in der Rheinischen Post

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