Bevor der Ernst des Lebens auch für uns beginnen sollte, wollten wir die freie Zeit für etwas Sinnvolles nutzen. Wir wollten etwas Besonderes machen, etwas, wozu man vielleicht so schnell nicht nochmal die Chance bekommt. Etwas Abenteuerliches.
Schnell stand für uns auch das Reiseland fest. Island, ein unvergleichliches Land mit atemberaubender Natur, welches geradezu nach Abenteuern und Herausforderungen ruft. Nach einiger Planung, ging es dann Mitte Juli auf zu unserer dreiwöchigen Reise. Zu jung für einen Mietwagen nahmen wir unsere eigenen, sowieso viel gemütlicheren, Fahrräder mit. Und, um nicht auf dem Boden zu schlafen, auch ein schönes kleines Zelt. Viel mehr außer 15 kg Essen, 10 kg von allem Möglichen Kram, den man ab und zu braucht, nochmal jeder Menge Equipment und natürlich reichlich guter Laune braucht man eigentlich nicht. Die gute Laune braucht man allerdings definitiv. Denn man sollte auf Island keine Sonne erwarten, ja eigentlich sollte man noch nicht einmal erwarten, ein Stück Himmel erblicken zu dürfen. In den ersten 17 Tagen keinen Tag ohne Regen, Kälte und Wind. Und das im Hochsommer. Dabei ist das Lustige an dem Wind, dass er keinen Naturgesetzen zu unterliegen scheint, denn egal in welche Richtung man sich dreht, er bläst dich immer in die Richtung zurück, aus der man gekommen ist.
Aber wem das als suboptimal zu beschreibende Wetter nichts ausmacht, den erwartet etwas, das er nie zuvor gesehen und gefühlt hat. Jeder Tag verspricht eine neue wunderschöne Landschaft, eine neue Erfahrung. Das wahrhaftig Besondere an einer Fahrt ins Ungewisse und dem ständigen Erkunden von menschenverlassenen Orten ist aber die Freiheit und der Frieden, die man immerwährend verspürt. Frei, wie wir waren, begrüßten wir die täglich neuen Herausforderungen. Wir fuhren lang, wo der Weg uns hinführte und zelteten, wo wir einen netten Ort fanden. Nichts oder Niemand bestimmt deinen Weg, du bist der einzige, der über Erfolg, Freude und dein Leben bestimmt, das wird einem klar.
Diese Einstellung ermöglichte uns unter anderem das atemberaubende Hochland Islands, welches wir vorher nur von Bildbänden her kannten, zu erkunden. Wir merkten jedoch schnell, dass Bilder und Videos nur ansatzweise einen Eindruck von einem Ort oder gar einem Land vermitteln können. Wie bei vielen Sachen muss man dieses Fleckchen Erde einfach selbst erleben, um ihn in seinem vollen Umfang verstehen zu können. Darunter fällt das Frieren bei Temperaturen knapp über 0 und der Sturm der nachts ums Zelt peitscht, aber auch die eine Sekunde, in der die Sonne durchscheint und einen mit einem wohligen Gefühl beschenkt. Wer übrigens mehr über unsere Reise wissen will, der kann uns auf www.milleniumadventures.de besuchen. Es ist die Sammlung aller Erfahrungen, ob positiv oder negativ, die ein Erlebnis ausmachen, und so war es auch bei uns.
Wer denkt, es war immer schön und einfach, der täuscht sich, aber es ist genau das, was einem jeden Tag in den unterschiedlichsten Formen passiert. Wir haben gelernt, die täglich neuen Eindrücke als wertvolle Erfahrungen anzunehmen. Und sind es nicht eben diese Erfahrungen, die einen im Leben voranbringen und zu dem Menschen machen, der man heute ist.
Unser Tipp kann also so lauten: Habt keine Angst vor Neuem, denn es ist etwas Neues. Man lernt Menschen, Situationen und Orte kennen, die einen prägen und das ist gut so, denn was wäre das Leben ohne all das?
Euer Jacob Griese & Florian Riepe