Maximilian Leusch studiert in Aachen Wirtschaftsingenieurwesen. Was der 19-Jährige damit machen will? Sein wachsendes Unternehmen kontinuierlich erweitern. Dabei stehen am Anfang von „Maxivents“ nur eine Schul-AG und die Coronapandemie.

Den Grundstein für das, was inzwischen die Profession von Maximilian Leusch aus Selikum ist, legte Lehrer Uerlichs in der Technik-AG am Nelly-Sachs-Gymnasium: Der 19-Jährige hat sich mit „Maxivents“selbständig gemacht – einem Unternehmen für Medien- und Veranstaltungstechnik.

„Angefangen habe ich mit klassischer Tontechnik für Geburtstage, private Feste oder Firmenfeiern – also einfach Lautsprecher und Mikrofon. Dann kam das Licht dazu und danach die Videotechnik“, sagt er. In der AG am Nelly hatte Leusch, der sich „schon immer für Technik interessiert hat“, tolle Projekte mit seinen Mitschülern realisiert. Als sein Lehrer in den Ruhestand ging, übernahm er die Regie der Arbeitsgemeinschaft. Leusch schaffte immer mehr Equipment an, so dass das technische Spektrum für alle erweitert werden konnte. Lagern durfte er das Material in den Räumen der Schule.

Der Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 führte dazu, dass die  Übergabe von Leuschs eigenem Abiturzeugnisse im Juni desselben Jahres gestreamt werden musste. Da hatte er, nachdem er volljährig geworden war, schon sein Unternehmen gegründet und konnte Kontakte knüpfen und nutzen. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda wurde „Maxivents“ bekannt, so dass er inzwischen vielfältige Projekte realisieren konnte: Eine soziale Einrichtung im Rhein-Kreis Neuss stattete er zum Beispiel mit 16 interaktiven Displays aus, die es den Bewohnern ermöglichen „intuitiv per Plug and Play“ an einem großen Touchscreen und unter Zuhilfenahme einer NFC-Karte direkt mit ihren Angehörigen zu zoomen.

Inzwischen liegt sein Fokus auf Installationen, die er gemeinsam mit Christoph Hilgers umsetzt, der mit der Firma MS-Pro ebenfalls im Rhein-Kreis Neuss ansässig ist. Dank Partnerfirmen in anderen Städten können auch NRW- und sogar deutschlandweite Aufträge angenommen werden.

Ein besonderes Projekt, welches „Maxivents“ unterstützen durfte: Die Inbetriebnahme einer 130-Zoll-LED-Wand im Konferenzsaal des Landeskriminalamts in Düsseldorf. Dort finden neben Sitzungen auch Pressekonferenzen des Innenministeriums statt, „weil die Technik so hervorragend ist,“ wie  Leusch stolz berichtet.

Seit drei Semestern studiert der Neusser Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Elektrotechnik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen – leider nur online, so dass er auf die Freuden „echten Studentenlebens“ weiter warten muss.

Zuhause ist der vielseitige Techniker mit seinen Eltern und Bruder in Selikum, ein Lager für sein Equipment hat er in Grevenbroich-Neukirchen angemietet. In seiner Freizeit spielt er Orchester-Schlagzeug und wird, gemeinsam mit seinem Ensemble zum Beispiel für Auftritte des Jugendsinfonieorchesters der Musikschule Neuss gebucht.

Die Pandemie hat für den mutigen Jungunternehmer, der einiges an Investitionen hat leisten müssen, den Schwerpunkt seiner Arbeit verlagert: „Klassische Großevents fallen natürlich aus, aber der Bedarf an Komplettlösungen für Konferenzräume in Firmen mit Kameras und Mikrofonen ist dagegen stark angestiegen und auch andere Institutionen sind jetzt auf Technik angewiesen“. So hat er für die evangelische Kirchengemeinde Am Norfbach im vergangenen Jahr die Konfirmationen gestreamt, einen Werbefilm für einen deutschen Schuhhersteller gedreht und im Rahmen des Junglandtags das Demokratietraining der jungen Abgeordneten betreut.

Wie es für ihn nach Abschluss des Studiums weitergeht, ist klar: „Ich möchte mich und mein Unternehmen stetig weiterentwickeln, um auch in Zukunft interessante Projekte betreuen und umsetzen zu dürfen.“

Quelle: Rheinische Post

Maximilian Leusch

Abitur2020